Weil es sich mit den eigenen Zähnen am besten lachen, beißen, kauen und sprechen lässt, stellen wir mit einer geeigneten Füllungstherapie die Form und die Funktion Ihres defekten Zahnes wieder her. Die Verantwortung für Ihre Zahngesundheit tragen Sie und wir gemeinsam. Dabei sind für eine Therapieempfehlung viele Faktoren maßgeblich: Ihre Zahnsituation, Ihre allgemeine Gesundheit, die jeweiligen Eigenschaften der Füllungsmaterialien und Ihr ästhetischer Anspruch.
Zahnfüllungen und Füllungsmaterialien
Mithilfe modernster keramikbasierter Kompositmaterialien besteht heute die Möglichkeit, ausgedehnte Zahndefekte auf schonende Weise ästhetisch und funktionell zu rekonstruieren. Dabei wird nicht, wie zu früherer Zeit, viel gesunde Zahnsubstanz für das Legen einer Amalgamfüllung oder für eine Überkronung geopfert, was den Zahn zusätzlich schwächt. Heute wird der Restzahn in direkter Mehrschichttechnik Schritt für Schritt aufgefüllt, anatomisch ausgeformt und seine Funktion wiederhergestellt. Die Anwendung der Schmelz-Dentin-Adhäsivtechnik sorgt für einen zuverlässigen Klebeverbund zwischen dem Zahn und der Füllung und sorgt zusätzlich für die Stabilisierung der verbliebenen Restzahnsubstanz.
Bei der direkten Kompositrestaurationstechnik handelt es sich um ein sehr aufwändiges und techniksensibles Verfahren. Die heute zur Verfügung stehenden hochwertigen Materialien erlauben eine vollanatomische Rekonstruktion der kaputten Zähne in ihrer natürlichen Farbe, Form und Funktion. Sie sind speichel- und bakteriendicht an den Zahn adaptierbar und bei gründlicher Verarbeitung sehr langlebig. Die Hochglanzpolitur der hochwertigen Komposite reduziert die Anlagerung von Zahnplaque und damit das Risiko von Sekundärkaries und Parodontalerkrankungen.
Im Rahmen ihrer Indikation stellt die direkte Kompositrestaurationstechnik, alternativ zur Überkronung, die Therapie der Wahl zum Ersatz verloren gegangener Zahnsubstanz dar.
Welche Füllungsmaterialien gibt es?
Amalgam
Seit über 200 Jahren wird Amalgam als Füllungsmaterial eingesetzt. Es ist weit verbreitet und bewährt. Amalgam ist eine Mischung aus Quecksilber, Silber, Kupfer, Zinn und Zink. Nachteilig ist die dunkelgraue Farbe und dass der Zahn für den Halt der Füllung stark ausgehöhlt und dadurch unnötig geschwächt werden muss. Randspalten erhöhen das Risiko neuer Karies. Im Rahmen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes ist die Anwendung für Schwangere, Kinder und Patienten mit verminderter Nierenfunktion eingeschränkt worden. Wir verarbeiten in unserer Praxis kein Amalgam.
Komposit
Dieser zahnfarbene Füllungswerkstoff besteht zu 20% aus Kunststoff und zu 80% aus feinsten Glasteilchen. Das Material zählt zu den Kunststoffen, ähnelt aber Keramik. Es ist bei entsprechender Verarbeitung und Qualität hervorragend zur Herstellung formstabiler und langlebiger Front- und Seitenzahnfüllungen sowie für Fissurenversieglungen geeignet.
Für das Einbringen einer Kompositfüllung gibt es unterschiedlich aufwändige Verfahren. Bei kleinen Kariesdefekten wird im sog. Einschichtverfahren ein einfacher Kunststoff in den Zahn geklebt (Kassenleistung für Fronzähne).
Bei größeren Kariesschäden muss der Defekt mit einer wesentlich aufwändigeren geschichteten Kompositfüllung restauriert werden. Dabei wird das Komposit nach der Trockenlegung und Konditionierung des Zahnes in mehreren kleinen Schichten eingebraucht und ausgehärtet. Nach Ausformung wichtiger anatomischer Strukturen und Hochglanzpolitur ist die Funktion des Zahnes völlig unsichtbar wiederhergestellt. Zudem wird der Zahn langfristig stabilisiert und weiterer Zerstörung vorgebeugt.
Glasionomerzement, Kompomer
Glasionomerzement ist ein mineralischer Zement und zeigt nach der Härtung eine matte, helle Oberfläche. Mineralische Zemente werden wegen ihrer begrenzten Haltbarkeit nur als Unterfüllung oder Provisorium verwendet.
Kompomere sind Zemente mit Kunststoffanteil. Sie eignen sich nicht zur endgültigen Versorgung der kaubelasteten Zahnflächen. Ihr Einsatzgebiet ist deshalb auf die Milchzähne und provisorische Füllungen beschränkt.
Einlagefüllung (Inlay)
Mit laborgefertigten Einlagefüllungen aus Metall, Kunststoff oder Keramik werden größere Seitenzahndefekte innerhalb von zwei Behandlungssitzungen sehr hochwertig restauriert. Eine schonende abdruckfreie Alternative ist die digitale Cerec®-Methode, bei der mittels Mundscanner innerhalb einer Behandlungssitzung ein hochwertiges zahnfarbenes Keramikinlay den kaputten Zahn funktionell und ästhetisch wiederherstellt. Sprechen Sie uns hierzu gern an!
Die Haltbarkeit der verschiedenen Füllungen variiert je nach Material und Verarbeitung.
Ein Verzicht auf medizinisch notwendige Füllungsmaßnahmen führt mit der Zeit zum Verfall bis hin zum Zahnverlust!
Kostenübernahme
Einfache Füllungen (Amalgam, Zement, Einschichtkunststoff im Frontzahnbereich) für kleine Löcher werden von der Krankenkasse übernommen. Für größere Zahndefekte sieht der Leistungskatalog der gesetzlichen Kassen eine Teil-oder Vollkrone vor. Hierfür ist das teilweise Abschleifen gesunder Zahnsubstanz und je nach Tarif eine Zuzahlung nötig.
Eine zeitgemäße und zahnschonende Alternative kann die Versorgung mit einer hochwertigen Kompositrestauration sein. Weil diese noch keine Kassenleistung ist, entsteht für den Mehraufwand entsprechend der Defektgröße eine Zuzahlung, die sich nach der Gebührenordnung für Zahnärzte richtet.
Sollten Sie Inlays oder Kompositfüllungen wünschen, erstellen wir Ihnen gerne einen Behandlungsplan, mit dem Sie sich bei der Krankenkasse nach einer möglichen Kostenerstattung/-beteiligung erkundigen können.
Können Komplikationen auftreten?
Bei sehr tiefer Karies können weitere Behandlungsmaßnahmen in Form einer Wurzelbehandlung nötig werden.
Können Füllungen Nebenwirkungen haben?
Die ständigen mechanischen Belastungen im Mund und chemische Umwandlungsprozesse führen dazu, dass alle Füllungsmaterialien fortwährend geringe Mengen ihrer Bestandteile freisetzen.
- Amalgamfüllungen geben ständig in geringer Konzentration Quecksilberdämpfe ab
- Komposite und ihre Haftvermittler enthalten chemische Verbindungen, die freigesetzt werden können
- Unterschiedliche Metalle im Mund können zur Veränderung des Geschmacks und elektrischen Strömen führen
- Gegen Bestandteile aller Füllungsmaterialien können sehr selten vorübergehende Unverträglichkeiten/Allergien auftreten, die von selbst abklingen bzw. gut zu behandeln sind
Amalgamsanierung
In unserer Praxis wird Amalagm ausschließlich unter Kofferdamschutz und Hochleistungsabsaugung aus den Zähnen entfernt. Dabei arbeiten wir auch gern im Rahmen einer Amalgamausleitung mit Heilpraktikern zusammen.
Beispiele für minimalinvasive Füllungstherapie und konservierende Vorbehandlung vor Prothetik:
Sie selbst können viel tun, um einer Zerstörung der Zähne durch Karies entgegenzuwirken:
- Vermeiden Sie zuckerhaltige Zwischenmahlzeiten und Bonbons. Zucker ist schädlich, denn er ist die Hauptursache für Karies.
- Putzen Sie die Zähne pro Tag mindestens dreimal je vier Minuten lang, am besten nach jeder Mahlzeit.
- Für Kinder kann die zusätzliche Gabe von Fluorid vorteilhaft sein, weil es die Zahnsubstanz härtet. Ab dem Jugendalter empfiehlt es sich 1 x wöchentlich ein Fluoridgel mit hoher Konzentration anzuwenden.
- Lassen Sie die Zähne mindestens zweimal im Jahr professionell reinigen und vom Zahnarzt kontrollieren, damit bereits kleine Schäden rechtzeitig erkannt und behandelt werden können.
Vorsorge ist besser als Nachsorge!
Wissenswertes
Karies
Karies ist eine durch den Stoffwechsel von Bakterien verursachte Erkrankung der Zähne. Sie entsteht, wenn über längere Zeit von den im Zahnbelag lebenden Bakterien Zucker aus der Nahrung in Säure umgewandelt wird.
Zahnbelag = Plaque = Biofilm
Bakterien in der Mundhöhle heften sich aneinander und bilden eine zähklebrige Substanz, die sich vor allem auf den Zähnen festsetzt: Aus Bakterien, Nahrungsresten und Bestandteilen des Speichels entsteht so ein Zahnbelag, auch Plaque oder Biofilm genannt.
Zucker & Bakterien
Die im Zahnbelag enthaltenen Bakterien gewinnen ihre lebensnotwendige Energie aus den Kohlehydraten in der Nahrung, hauptsächlich aus leicht vergärbarem Zucker. Dabei wandeln sie Zucker zunächst in Säuren um. Diese Säuren entkalken (entmineralisieren) den Zahnschmelz. Ist der Schmelz porös geworden, können Mikroorganismen in den Zahn eindringen und ihn im Inneren zerstören.
Speichel & Zeit
Der Speichel ist mit Mineralstoffen angereichert und hat unter anderem die wichtige Funktion, den Zahnschmelz immer wieder zu härten (remineralisieren). Wiederholt sich durch den häufigen Verzehr von zuckerhaltigen Zwischenmahlzeiten oder Getränken der Säureangriff auf die Zähne zu oft, bleibt für die natürliche Remineralisation der Zähne durch den Speichel nicht genügend Zeit: Das Gleichgewicht zwischen Entkalkung (Demineralisation) und „Reparatur” ist gestört – das Loch im Zahn, die Karies, entsteht.
Die Neigung, Karies zu entwickeln, ist nicht bei allen Menschen gleich. Das hängt damit zusammen, dass Menschen von Natur aus einen sehr unterschiedlichen Säuregrad (pH-Wert) des Speichels haben. Je niedriger der natürliche pH-Wert, desto stärker wirken sich die Säureangriffe nach der Nahrungsaufnahme auf die Zähne aus.