Was sind Implantate?
Bei Zahnimplantaten handelt es sich um künstliche Zahnwurzeln, die nach dem Verlust eines oder mehrerer Zähne in den Kieferknochen des Ober- und Unterkiefers eingesetzt werden können.
Die Implantologie wird in der Zahnmedizin professionell seit über 60 Jahren praktiziert und ständig verbessert. Jahrtausende alte archäologische Funde belegen die Bemühungen des Menschen, verlorengegangene Zähne fest im Kieferknochen zu ersetzen.
Zahnimplantate sind schraubenförmig und bestehen aus den biokompatiblen Werkstoffen Titan (Metall) oder Zirkoniumdioxid (Keramik). Wir beraten Sie darüber, welches Material für Ihre Situation das Richtige ist.
Die Größe eines Zahnimplantats beträgt in der Länge im Durchschnitt 10 mm und im Durchmesser weniger als 5 mm.
Die exakte Implantatgröße wird anhand der Dimension des vorhandenen Kieferknochens und den zu erwartenden Kräften errechnet. Für eine zuverlässige Planung nutzen wir die dreidimensionale Volumentomografie und fertigen ein digitales Röntgenbild, ein sog. DVT der entsprechenden Kieferregion an. Das DVT gibt die exakte Dimension des Kieferknochens und der umliegenden Strukturen wie Nerven, Nebenhöhlen und Zähne wieder und erhöht dadurch die Sicherheit bei der Planung und Durchführung der Implantation. Auch kann ein zu geringes Knochenangebot im Vorfeld detektiert u. ein Knochenaufbau geplant werden.
Wer bekommt Implantate?
Ab dem 18. Lebenjahr können Implantate bei entsprechender Allgemeingesundheit bis ins hohe Lebensalter gesetzt werden. Gesundheitliche Risikofaktoren, die sich negativ auf die Langlebigkeit der Implantate auswirken können sind Krankheiten wie Osteoporose, Diabetes und Nikotinabhängigkeit. Eine wichtige Vorraussetzung für den Langzeiterfolg von Implantaten ist die regelmäßige professionelle Pflege im Rahmen der Individualprophylaxe.
Wie läuft eine Implantation ab?
Der Ersatz eines oder mehrerer fehlender Zähne durch Zahnimplantate erfordert eine gründliche Patientenanamnese und Planung. Dabei werden grundsätzlich sämtliche Therapiealternativen besprochen.
Im Vorfeld der Implantation muss die Mundhöhle kariesfrei und parodontal stabil sein. Die regelmäßige professionelle Zahnreinigung vor und nach der Implantation ist dabei ein entscheidener Erfolgsfaktor!
Sollten die Allgemeingesundheit sowie die Mundgesundheit des Patienten eine Implantation zulassen, wird diese mithilfe eines dreidimensionalen Röntgenbildes exakt geplant. Daran schließt sich eine umfangreiche Aufklärung über die Risiken und den Ablauf der Behandlung an. Ein individueller Behandlungsplan listet die entstehenden Kosten auf.
Nach der Zustimmung des Patienten wird in einem etwa einstündigen operativen Eingriff ein Einzelzahnimplantat oder auch mehrere Implantate in etwas längerer Dauer direkt in den Kiefer gesetzt. Dies kann direkt durch die Mundschleimhaut oder aber über einen kleinen Zugang durch das Zahnfleisch geschehen. Das Einsetzen des Implantats erfolgt über die Vorbereitung eines sog. Implantatstollens innerhalb weniger Bohrungen in den Kieferknochen. Nach dem Eindrehen des Implantates in seiner exakten Position, wird das Zahnfleisch mit wenigen sehr zarten Nähten verschlossen oder mit einer Einheilkappe versehen. Ggf. ist ein simultaner Knochenaufbau des Implantatlagers mit Eigenknochen oder mit Knochenersatzmaterial nötig. Auch kann im Vorfeld ein umfangreicher Knochaufbau im Rahmen einer separaten Operation notwendig sein.
Nach etwa 10 Tagen können die Fäden entfernt werden.
Schmerzen sind je nach Operationsaufwand eher gering und mit Schmerzmitteln sehr gut auszuschalten.
Um dem Körper für die Einheilung des Implantats ausreichend Ruhe zu geben, ist eine Krankschreibung für etwa eine Woche empfehlenswert.
Nach einer Einheilzeit von drei bis vier Monaten wird das Implantat mit einem kleinen Schnitt freigelegt und mit einer Einheilkappe versorgt. Nach weiteren zwei Wochen kann mithilfe einer Abdrucknahme oder eines digitalen Scans der Mundsituation im Dentallabor der individuelle definitive Zahnersatz hergestellt und nach weiteren zwei Wochen in den Mund eingesetzt werden.
Implantatzahnersatz kann über Verschraubung oder Zementierung in Form von Einzelkronen oder Brücken fest im Mund verankert werden. Auch abnehmbarer Zahnersatz kann auf Implantaten verankert werden.
Nach der Eingliederung des Zahnersatzes ist es wichtig, die Mundhöhle zwei mal jährlich professionell reinigen zu lassen, um schädlichen Bakterien keine Möglichkeit zu geben, Schäden am Implantat zu verursachen.